Norton ist einer der größten Namen in der Internetsicherheits-Branche, aber das VPN gilt erstaunlicher Weise bisher nicht als erste Wahl. Aus diesem Grund habe ich beschlossen, das VPN ausgiebig zu testen und mir ein eigenes Bild zu verschaffen. Das es mir beim Surfen im Internet Schutz und Anonymität bietet, zweifle ich kaum an, aber ist sie gut genug, um als eine der besten VPN-Dienste bezeichnet zu werden?
Ich habe mir zunächst die Datenschutzrichtlinie angesehen, um herauszufinden, welche Art von Informationen der Anbieter speichert, was er damit macht und was das für mich bedeutet. Danach habe ich die Geschwindigkeiten und die Anzahl der Streaming-Plattformen getestet, die ich mit dem VPN entsperren konnte. Ich habe die Funktionen natürlich auch auf allen kompatiblen Gerätetypen getestet und ein paar Leak-tests durchgeführt, um die Gesamtsicherheit zu bestimmen.
Obwohl Norton Secure VPN keinen allzu großen Funktionsumfang bietet, kann es in Deutschland, Österreich und der Schweiz bedenkenlos zum Schutz der Privatsphäre im Internet genutzt werden. Es hat jedoch ein relativ kleines Servernetzwerk, unterstützt kein Torrent-Filesharing und bietet sowohl auf nahgelegenen als auch weit entfernten Servern ehre langsame Geschwindigkeiten. Darüber hinaus konnte es die meisten von mir getesteten Streaming-Plattformen nicht entsperren und beißt sich auch an der großen chinesischen Firewall die Zähne aus.
Wenn Du nach einem VPN mit besserer Geschwindigkeit, mehr Servern und Filesharing-Support suchst, empfehle ich Dir, solltest Du einen Blick auf unsere am besten bewerteten VPNs werfen: ExpressVPN und CyberGhost.
Norton Secure VPN risikofrei testen für 60 Tage!
Nur wenig Zeit? Hier meine wesentlichen Schlussfolgerungen
Norton Secure VPN Funktionen – 2024 Update
6.0
💸
Preis
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1.67 USD/Monat
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📆
Geld-Zurück-Garantie
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60 Tage |
📝
Speichert das VPN Protokolle?
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Nein |
🖥
Anzahl der Server
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3000+ |
💻
Anzahl an Geräten pro Lizenz
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10 |
🛡
Kill-Switch
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Ja |
🗺
Hauptsitz im Land
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United States |
📥
Unterstützt Torrents
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Ja |
Streaming – Norton Secure VPN entsperrt Netflix und UKTV
Norton Secure VPN entsperrt nur einige Streaming-Plattformen, daher ist es keine gute Wahl, wenn Du von Deinem Land aus auf internationale Filme und Serien zugreifen möchtest. Vor meinen Tests habe ich mir die Richtlinien von Norton angesehen, um herauszufinden, was ich von dem Dienst erwarten kann. Meine daraus gezogene Schlussfolgerung wurde bestätigt: Norton hat keine VPN entwickelt, das Streaming-Plattformen entsperren soll.
Von den britischen und US-Servern aus konnte ich UKTV und Netflix entsperren, aber keine anderen Plattformen. Die anderen von mir getesteten Streaming-Dienste erkannten das und sperrten meinen Zugang komplett.
Entsperrt: Netflix und UKTV
Norton Secure VPN konnte nur UKTV und Netflix entsperren, was doch ein wenig enttäuschend ist. Zumindest war aber meine Verbindung schnell genug, um die Serien auf diesen Plattformen ohne Verzögerung oder Pufferung zu streamen. Ich habe mit aktiver Verbindung Criminal Minds gestreamt, das nur auf Netflix US verfügbar ist. Meine Internetgeschwindigkeit nahm zwar erheblich ab, nachdem ich mit dem VPN verbunden hatte, da ich aber grundsätzlich eine sehr schnelle Verbindung habe, konnte ich trotzdem verzögerungsfrei streamen.
Ich konnte mit Norton Secure VPN zumindest Netflix US entsperren
Obwohl Netflix starke Geoblocking-Technologien einsetzt, konnte ich mit Norton Secure VPN internationale Netflix-Kataloge entsperren. Das hat mich gerade deshalb beeindruckt, weil dieses VPN Dich nur vor Hackern und Datenlecks schützen soll, und nicht für die Entsperrung von Streaming-Inhalten entwickelt wurde.
Auch UKTV ließ sich problemlos entsperren. Ich habe mich mit einem britischen Server verbunden und hatte sofort uneingeschränkten Zugriff auf die Plattform. Auch die Verbindung war super. Ich habe keine Verzögerungen oder Qualitätsschwankungen festgestellt.
Geblockt von: Hulu, HBO Max, HBO Now, Disney+, ESPN+, Amazon Prime Video und BBC iPlayer
Auf Hulu, HBO Max, HBO Now, Disney+, Amazon Prime Video, ESPN+ und BBC iPlayer konnte ich mit Norton Secure VPN nicht zugreifen. Es ist zu befürchten, dass es auch von Deutschland, Österreich oder der Schweiz aus nicht funktionieren wird.
Ich kann damit leben, dass Norton diese Plattformen nicht entsperren kann. Erstaunlich war nur, dass HBO Max und HBO Now mich nur deshalb blockiert haben, weil ich mich außerhalb der lizenzierten Region aufgehalten habe, nicht weil ich ein VPN verwendete. Es schien fast so, als würde Norton Secure VPN nicht einmal versuchen, meinen Standort zu verbergen. Das machte mich stutzig und veranlasste mich, einen zusätzlichen Test zur genaueren Analyse dieses Verhaltes durchzuführen.
Norton Secure VPN scheiterte an der Entsperrung von HBO Now
Etwas besser war die Situation bei Hulu, BBC iPlayer und Amazon Prime. Diese Plattformen haben mich blockiert, weil ich ein VPN verwendet habe, was zwar natürlich auch nicht schön ist, aber zumindest hat Norton Secure VPN hier versucht, meinen Standort zu verschleiern.
ESPN+ und Disney+ wurden mit Norton Secure VPN nicht einmal geladen. Ich steckte in einer Endlosschleife fest, die mich jedes Mal zum Anmeldebildschirm zurückführte.
Norton Secure VPN ist also definitiv keine gute Wahl zum Entsperren von Streaming-Plattformen. Es konnte die meisten Geoblocking-Sperren nicht umgehen und das Servernetzwerk ist zudem sehr klein. Wenn man nicht aus einer großen Anzahl von Servern auswählen kann, bleiben oft nur Server übrig, die der Streaming-Dienst bereits erkannt und blockiert hat.
Geschwindigkeiten – Sehr langsam auf lokalen und internationalen Servern
Norton Secure VPN ist eines der langsamsten VPNs, die ich je getestet habe. Es ist normal, dass bei der Verbindung mit einem VPN Geschwindigkeitsverluste auftreten, jedoch liegen diese meist bei nicht mehr als 20%. Bei Norton war der Unterschied jedoch riesig. Wenn meine Ausgangsgeschwindigkeit nicht so extrem hoch wäre, hätte ich wahrscheinlich kaum Filme streamen oder interaktive Webseiten angemessen schnell laden können.
Um die Geschwindigkeiten von Norton Secure VPN zu testen, habe ich Ookla’s Speedtest-Tool verwendet und Folgendes gemessen:
- Ping — gibt die Zeit an, bis Du eine Antwort von der Website oder App erhältst, mit der Du kommunizierst
- Download-Geschwindigkeit – Datenrate mit der Dateien und Informationen aus dem Internet heruntergeladen werden
- Upload-Geschwindigkeit – Datenrate mit der Dateien, Nachrichten und Videos versandt und hochgeladen werden
Lokale Geschwindigkeiten
Norton Secure VPN hat meine Geschwindigkeiten deutlich verlangsam
Mit Norton Secure VPN hatte ich selbst auf lokalen Servern unglaublich langsame Geschwindigkeiten. Ich habe die automatische Serverwahl verwendet und einen Server in der Nähe meines Standorts gefunden, der mir angeblich die schnellste Verbindung bieten sollte.
Vor der Verbindung zum VPN hatte ich 35,37 Mbit/s Download-Geschwindigkeit, 36,76 Mbit/s Upload-Geschwindigkeit und einem Ping von 8 ms. Nachdem ich mich mit dem von Norton empfohlenen rumänischen Server verbunden hatte, sank meine Download-Geschwindigkeit auf 9,44 Mbps, was einem Rückgang von 75% entspricht. Meine Upload-Geschwindigkeit verringerte sich um 58% auf 15,72 Mbit/s und der Ping erhöhte sich auf 14 ms.
Diese Unterschiede sind enorm und ich konnte nur deshalb weiterhin relativ normal im Internet surfen, weil ich über eine sehr gute Internetanbindung verfüge. Wenn Deine Internetverbindung nicht so schnell ist, wirst Du mit Norton Secure VPN wahrscheinlich Deine Probleme haben.
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Download-Geschwindigkeit |
Upload-Geschwindigkeit |
Ping |
Geschwindigkeiten ohne VPN-Verbindung (Bukarest, Rumänien) |
35,37 Mbit/s |
36,76 Mbit/s |
8 ms |
Geschwindigkeiten über den schnellsten Server von Norton |
9,44 Mbit/s(75% Verringerung) |
15,72 Mbit/s(58% Verringerung) |
14 ms |
Ich kann Norton Secure VPN also nicht empfehlen, wenn es bei Deinen Anwendungen auf Geschwindigkeit ankommt, denn diese sind sehr langsam. Wenn ich nicht von Haus aus eine gute Verbindung hätte, wäre es unmöglich gewesen, Serien zu streamen. Selbst das normale Surfen wäre wahrscheinlich zur Tortur geworden.
Geschwindigkeiten auf weit entfernten Servern
Norton Secure VPN verringerte meine Geschwindigkeit um 75%
Die Geschwindigkeiten zu den weit entfernten Servern von Norton Secure VPN sind genauso langsam wie die zu den lokalen Servern, was etwas ungewöhnlich ist. Im Allgemeinen sind die lokalen Server etwas schneller als die internationalen, aber in diesem Fall machte die Entfernung keinen Unterschied.
Der erste Server, den ich getestet habe, war in den USA. Meine Download-Geschwindigkeit betrug 8,87 Mbit/s, was einer Reduzierung um 75% im Vergleich zu meiner ursprünglichen entspricht. Meine Upload-Geschwindigkeit sank um 64% auf 13,50 Mbit/s und der Ping lag bei 159 ms. Diese Ergebnisse sind schrecklich – ich konnte kaum vernünftig im Internet surfen.
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Download-Geschwindigkeit |
Upload-Geschwindigkeit |
Ping |
Geschwindigkeiten ohne VPN-Verbindung (Bukarest, Rumänien) |
35,37 Mbit/s |
36,76 Mbit/s |
8 ms |
Geschwindigkeiten über den US-Server von Norton |
8,87 Mbit/s (75% Verringerung) |
13,50 Mbit/s (64% Verringerung) |
159 ms |
Der Rückgang ist massiv, und wenn meine Verbindung nur ein wenig langsamer wäre, könnte ich mit Norton Secure VPN kaum was anfangen.
Ich wechselte dann auf den britischen Server von Norton. Da Großbritannien meinem Standort etwas näher liegt, habe ich auf bessere Ergebnisse gehofft. Meine Download-Geschwindigkeit betrug 10,50 Mbit/s, die Upload-Geschwindigkeit 14,09 Mbit/s und der Ping lag bei 51 ms. Ein Rückgang der Download-Geschwindigkeit um 61% bei dieser Entfernung ist wirklich bedenklich – bei anderen VPNs habe ich keinen so signifikanten Einbruch erlebt. Dies macht es bei einer niedrigen Ausgangsgeschwindigkeit fast unmöglich, einen Film zu streamen.
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Download-Geschwindigkeit |
Upload-Geschwindigkeit |
Ping |
Geschwindigkeiten ohne VPN-Verbindung (Bukarest, Rumänien) |
35,37 Mbit/s |
36,76 Mbit/s |
8 ms |
Geschwindigkeiten über den UK-Server von Norton |
10,50 Mbit/s (61% Verringerung) |
14,09 Mbit/s (62% Verringerung) |
51 ms |
Leider stellt sich dieses Bild in anderen Ländern, einschließlich Deutschland, Österreich und der Schweiz ziemlich ähnlich dar.
Ich kann Norton Secure VPN also nicht wirklich empfehlen Nach der Verbindung zu dem VPN, sanken meine Geschwindigkeiten sehr stark ab. Es gibt Dutzende von VPNs, die Dir bessere Geschwindigkeiten bieten, sodass Du Dich besser nach einem anderen Anbieter umsehen solltest.
Sind die Geschwindigkeiten von Norton Secure VPN schnell genug für Gaming? Nein
Norton Secure VPN ist definitiv keine gute Wahl für Gaming. Die Geschwindigkeiten sind sowohl auf lokalen als auch auf internationalen Servern sehr niedrig, sodass man in Multiplayer-Spielen tatsächlich Nachteile in Kauf nehmen muss. Ich habe die Spiele-Performance mit Nvidia GeForce Now getestet und dabei Folgendes gemessen:
- Bandbreite — die Datenmenge, die in einer bestimmten Zeit übertragen wird
- Paketverluste — der Prozentsatz der während der Übertragung verlorenen Daten
- Ping/Latenz — Zeit bis zu einer Antwort des Servers
Um ein Spiel ordentlich von den Servern von Nvidia streamen zu können, benötige ich 25 Mbit/s, bei einem Online-Spiel mindestens 30 Mbit/s.
Auf dem von mir getesteten lokalen Server lagen diese Kennzahlen innerhalb der erforderlichen Werte – sie waren aber nicht wirklich gut und ich hatte recht deutliche Verzögerung. Die Bandbreite lag bei brauchbaren 24 Mbit/s und es wurde kein Paketverlust festgestellt. Ich konnte mich zu CS:GO-Servern verbinden und sie Karten problemlos laden. Der Ping betrug 52 ms, was für einen Online-Shooter gerade noch so ausreicht. Wenn ich eine noch bessere Internetanbindung hätte, wäre Gaming mit Norton Secure VPN wahrscheinlich problemlos möglich, aber über eine solche Anbindung verfügen derzeit nicht viele Menschen.
Als nächste wählte ich einen internationalen VPN-Server zu testen in den USA. Die Verbindung war nochmal langsamer als zuvor, sodass es Online-Gaming wirklich unmöglich war.
Die Bandbreite war mit 24 Mbit/s vergleichbar niedrig und es wurde ein Paketverlust von 1,4% gemessen, was bedeutet, dass nicht alle Informationen vom Server bei mir wirklich eintrafen. So blieb mein Charakter zum Beispiel bei einem WoW-Raid immer hinter der Gruppe zurück und die Karten wurden nicht vollständig geladen. Der Ping betrug 240 ms, was für ein Multiplayer-Spiel viel zu hoch ist. Bei einigen Spielen wurde ich sogar vom Server getrennt, weil mein Ping zu hoch war.
Die weit entfernten Server von Norton Secure VPN konnten mir keine für reibungsloses Online-Gaming erforderlichen Geschwindigkeiten bieten.
Insgesamt kann ich Norton Secure VPN nicht für Online-Gamer empfehlen. Wenn Deine Internetanbindung nicht von Haus aus über 50 Mbit/s bietet, wirst Du bei bestehender VPN-Verbindung kein Multiplayer-Spiel ohne Verzögerung spielen können.
Servernetzwerk — Klein aber sicher
Norton Secure VPN bietet 3.000 Server in 60 Ländern (auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz). Die Größe des Netzwerks lässt sich also bestenfalls als durchschnittlich bezeichnen. Es ist immer besser für ein VPN, viele Server bereitstellen zu können, da man den Nutzern so bessere Geschwindigkeiten bieten kann. Bei einer größeren Anzahl an Servern ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sich ein Server in der Nähe Deines tatsächlichen Standorts befindet. Darüber hinaus ist auch die Gefahr überfüllter Server geringer.
Ein großer Nachteil ist, dass Du den Server, zu dem Du sich verbindest, nicht manuell auswählen kannst. Du kannst nur den Standort auswählen. Dies wird spätestens dann zum Problem, wenn Du auf standortexklusive Inhalte zugreifen möchtest, da Norton Secure VPN Dir einen zufälligen Server mit einer zufälligen IP-Adresse zuweist. Wenn Du auf den amerikanischen Katalog von Netflix zugreifen möchtest, aber einige der Server-IPs von der Plattform bereits blockiert wurden, kannst Du nur so lange eine neue Verbindung herstellen, bis Du endlich einen noch nicht gesperrten Server erwischst.
Ich fragte auch beim Support-Tema nach, wie viele Server Norton insgesamt bereitstellt. Der erste Supportmitarbeiter konnte mir diese Information nicht liefern, gab mir aber zumindest eine Telefonnummer, über die ich ein anderes Team erreichte. Ein Mitarbeiter dieses Teams konnte mir dann zumindest sagen, dass sich die Server auf 60 Länder verteilen, blieb mir aber die Anzahl schuldig.
Keiner der Support-Mitarbeiter konnte mir sagen, über wie viele Server das VPN verfügt
Obwohl Norton Secure VPN eine anständige Anzahl von Servern hat, ist seine globale Abdeckung nicht großartig. Da bietet zum Beispiel ExpressVPN mit seinen 3.000 Servern in 105 Ländern eine deutlich bessere Abdeckung.
Sicherheit – Eingeschränkte aber starke Sicherheitsfunktionen
Norton Secure VPN verfügt über großartige Sicherheitsfunktionen, die jedoch nicht auf allen unterstützten Geräten verfügbar sind. Ich habe den Kill-Switch, die Split-Tunneling-Funktion und den WiFi-Schutz unter Windows, MacOS, Android und iOS getestet. Obwohl jede dieser Funktionen an sich großartig funktioniert, funktionierten unter keinem Betriebssystem alle der genannten Funktionen auf einem Gerät. Dies schränkt den Nutzen des VPNs in meinen Augen sehr ein.
Es bietet definitive genug Schutz beim normalen Surfen. Ich habe einige DNS- und IP-Leak-Tests durchgeführt, um herauszufinden, ob meine Informationen für Jedermann im Internet sichtbar waren. Bei DNS- und IP-Leaks können Deine Daten preisgegeben werden, wodurch das VPN völlig nutzlos wird. Glücklicherweise brachten meine Tests keine Lecks zum Vorschein. Norton verwendet eine AES-256-Verschlüsselung (die stärkste aktuell verfügbare Verschlüsselung) , so dass es keinen Zweifel an der Sicherheit des VPNs gibt.
Norton muss seinen Ruf aufrechterhalten, sodass es sich beim Thema Sicherheit oder Datenschutz keine Schwächen erlauben kann. Das VPN ist großartig für Menschen, die nur beim normalen Internetsurfen ihre Identität schützen wollen. Wenn Du jedoch nach einem VPN suchst, mit dem Du auch verlässlich und sicher Torrents herunterladen oder Geoblocking-Sperren umgehen kannst, solltest Du eher zu einem anderen Anbieter greifen.
Kill Switch
Norton Secure VPN bietet einen Kill-Switch – allerdings nur auf Android-Geräten. Der Kill-Switch sichert Dir auch dann völlige Anonymität, wenn Deine VPN-Verbindung abreißt, indem er in diesem Fall Deine Internetverbindung komplett blockiert. Wenn Du zum Beispiel gerade etwas herunterlädst und die Verbindung zum VPN verlierst, wird trotzdem niemand erkennen können, was genau Du herunterlädst. Die Funktion ist insbesondere beim Torrent-Filesharing und bei der Nutzung von öffentlichen WiFi-Hotspots wichtig. Da der Kill-Switch bisher nur auf Android-Geräten bereitsteht, bietet Norton Secure VPN nicht auf allen Gerätetypen das bestmögliche Schutzniveau.
Ich habe den Kill-Switch von Norton Secure VPN natürlich auch auf meinem Android-Gerät getestet. Um ihn zu aktivieren, musste ich im Einstellungsmenü erst eine Checkbox markieren. Die Einstellung war aber nicht schwer zu finden und schnell vorzunehmen. Auch wenn der Kill-Switch unter Android perfekt funktionierte, bleibt der bitter Nachgeschmack, dass Norton Secure VPN nicht alle seine Apps mit diesem Feature ausstattet und Deine Daten bei einem VPN-Verbindungsabbruch auf anderen Geräten gefährdet sein könnten.
Split-Tunneling
Die Split-Tunneling-Funktion von Norton ist wiederum nur auf Windows-Geräten verfügbar. Mit Split-Tunneling kannst Du bestimmte Apps und Webseiten über das VPN leiten, während der Rest Deines Traffics die normale Internetverbindung nutzt. Dies ist zum Beispiel dann sehr nützlich, wenn Du zum Beispiel nur den Traffic Deines Torrent-Clients über das VPN umleiten möchtest.
Um diese Funktion zu testen, habe ich meinen Windows-Laptop verwendet und das VPN so eingestellt, dass zwar alle Anwendungen aber nicht der Datenverkehr meines Browsers umgeleitet wurde. Dies war der einfachste Weg, um diese Funktion zu testen. Ich habe einen schnellen IP-Leak-Test und den Verbindungstest von Nvidia durchgeführt und dabei die Bestätigung erhalten, dass alles wie gewünscht funktionierte: Nvidia GeForce Now wurde getunnelt, aber der Traffic meines Browser nicht.
WiFi-Schutz
Die WiFi-Schutzfunktion gibt Dir Auskunft über die Sicherheit des aktuellen Netzwerks. In meinem Heimnetzwerk wurden mir keine Sicherheitsbedenken gemeldet, aber sobald ich eine Verbindung zu einem ungesicherten mobilen Hotspot herstellte, wies Norton mich auf das erhöhte Risiko hin.
Diese Funktion würde ich nur zu gern meinem MacBook nutzen, mit dem ich oft im Café arbeite, dessen Netzwerksicherheit ich nur schwer einschätzen kann. Leider ist die Funktion nur auf mobilen Geräten verfügbar.
Verschlüsselung und Protokolle
Norton wirbt damit, eine Verschlüsselung vom Typ AES-256 zu verwenden, die auch von Banken eingesetzt wird und aktuell zu den stärksten Verschlüsselungsmethoden auf dem Markt gehört. Wenn Daten an und von Deinem Computer gesendet werden, werden sie mit einem speziellen Schlüssel verschlüsselt und können dann auch nur mit demselben Schlüssel entschlüsselt oder geknackt werden – was mit heutigen Computern unmöglich wäre, da sie nicht über genügend Leistung verfügen.
Was die Protokolle angeht, so stellt Norton Secure VPN in seinen Apps die Protokolle OpenVPN und L2TP/IPSec zur Auswahl. Ich war etwas enttäuscht, dass andere gängige Protokolle wie WireGuard und IKEv2 nicht verfügbar angeboten werden. OpenVPN ist jedoch der Branchenstandard und das vielseitigste Protokoll auf dem Markt. Es bietet 256-Bit-Verschlüsselung und funktioniert im UDP- und TCP-Modus. TCP ist ein etwas langsameres Protokoll, das jede Datei auf Integrität überprüft, während UDP schneller ist, diese Prüfungen jedoch nicht durchführt. Darüber hinaus wird OpenVPN von Entwicklern auf der ganzen Welt ständig verbessert. Auch hier gilt es aber einschränkend anzumerken: Nur die Windows-, macOS- und Android-Apps von Norton bieten OpenVPN-Support.
Das L2TP/IPSec-Protokoll (welches folgerichtig das einzige Protokoll für iOS-Geräte ist) ist etwas langsamer als OpenVPN. Es nutzt ebenfalls eine 256-Bit-Verschlüsselung, die es unmöglich macht, die übermittelten Informationen auszulesen. Der Hauptunterschied zwischen den Protokollen besteht darin, dass L2TP/IPSec etwas komplizierter aufgebaut und damit auch fehleranfälliger und weniger sicher als OpenVPN ist.
Beide Protokolle eignen sich aber definitiv für sicheres und unbeschwertes Surfen. Du musst Dir keinerlei Sorgen machen, dass Deine Daten gestohlen werden könnten.
Meine IP- und DNS-Leak-Tests haben bewiesen, dass Norton Secure VPN ein sehr sicheres VPN ist – egal an welchem Ort Du es nutzt
Ich konnte auf den Servern von Norton Secure VPN keine DNS- oder IP-Leaks feststellen. Deine Daten und Informationen werden also durch das VPN bestmöglich vor den Augen anderer geschützt. Schließlich ist es auch der eigentliche Zweck eines VPNs, die eigene IP-Adresse und den tatsächlichen Standort zu verbergen und IPv6-Anfragen an das eigene Netzwerk zu blockieren.
Je nach verwendetem Browser und dessen Konfiguration könnte Deine IP-Adresse möglicherweise noch sichtbar sein, was Du ja eigentlich vermeiden möchtest. Außerdem haben einige VPNs Probleme damit, IPv6-Anfragen zu blockieren, wodurch sensible Daten aufgedeckt werden.
Zuerst testete ich mit ipleak.net einen US-Server von Norton Secure VPN und bekam die Bestätigung, dass dieser sicher ist. Es konnten keine Leaks identifiziert werden, IPv6-Anfragen wurden blockiert und meine Informationen waren jederzeit vollständig verborgen.
Norton Secure VPN hat all meine Leak-Tests bestanden.
Anschließend unterzog ich die Server in den Niederlanden, Großbritannien und Deutschland den gleichen Tests, und die Verbindung erwies sich in jedem Fall als sicher. Diesbezüglich gibt es an der Leistung des VPNs wirklich nichts auszusetzen. Das größte Problem ist aber wie erwähnt, dass die meisten Apps keinen Kill-Switch bieten. Deine Informationen könnten also bei einem Ausfall der VPN-Verbindung doch für andere sichtbar werden.
Norton Secure VPN verfügt über großartige Sicherheitsfunktionen, aber die fehlende Kompatibilität ist äußerst ärgerlich. Auch wenn das VPN und die Server insgesamt vertrauenswürdig sind, fehlen auf einigen Geräten einige sehr wichtige Sicherheitsfunktionen – wie die Split-Tunneling-Funktion und der Kill-Switch. Du kannst Dich also eigentlich nie 100% sicher fühlen. Ich rate definitive zu einem VPN-Anbieter, der seine Sicherheitsfunktionen auf allen Gerätetypen bereitstellt (und auch alle Zusatzfunktionen), um Dir unabhängig vom verwendeten Gerät ein Gefühl absoluter Sicherheit zu geben.
Datenschutz — Geeignete Funktionen, um Deinen Datenverkehr anonym zu halten
Norton Secure VPN speichert so wenig Informationen über seine Benutzer wie möglich, aber es gibt einige Lücken in der Sicherheitsrichtlinie. Ich habe die Dokumentation gründlich studiert, um herauszufinden, welche Art von Informationen gesammelt werden, war im Anschluss aber nicht wirklich viel schlauer. Da für alle Norton-Dienste dieselbe Datenschutzrichtlinie gilt, kannst Du nicht sicher sein, dass keine sensiblen Informationen erfasst werden. Aus meiner Sicht ist das größte Problem, dass sich der Hauptsitz von Norton in den USA befindet, da der Anbieter möglicherweise gezwungen werden kann, Daten über seine Benutzer zu speichern und an die Behörden weiterzugeben. Darüber hinaus konnte ich keine konkreten Informationen zur Weitergabe der Daten finden.
Firmenstandort
Das Hauptquartier von Norton befindet sich in den USA und damit im Herzen der „Five-Eyes“-Allianz. Dies ist aus Datenschutzsicht natürlich nicht sehr beruhigend, denn die Regierung kann Norton zwingen, Informationen über seine Kunden zu erfassen, ohne dass Norton etwas dagegen tun könnte.
Damit Deine Informationen zu 100 % sicher sind, müsste Norton strikt auf jegliche Protokollierung verzichten und weder IP-Adresse, E-Mail-Adresse, Gerätekennung, Standort oder irgendwelche anderen Daten speichern, die die Regierung verwenden könnte, um Dich zu identifizieren.
Norton Secure VPN speichert Protokolldaten
Norton verkauft das VPN als Teil des Antivirenpakets und es gibt nur eine gemeinsame Datenschutzrichtlinie für alle diese Dienste. Ich habe mir die Datenschutzrichtlinie durchgelesen und festgestellt, dass insgesamt 7 Arten von Daten durch den Anbieter erfasst und gespeichert werden:
- Nutzerinformationen — Norton erfasst Deine Kontaktdaten wie Name, Postanschrift, Telefonnummer und Anmeldeinformationen, Versand- und Rechnungsdaten – einschließlich Deiner Kreditkarten- oder sonstigen Zahlungsdaten, den Transaktionsverlauf und alle von Dir übermittelten offiziellen Dokumente. Alle diese Informationen helfen Norton bei der Kundenverwaltung.
- Administrative Daten — Norton sammelt administrative Daten wie Lizenzschlüsseln, von Norton generierte IDs und Geräte-IDs für die eigenen Geschäftsunterlagen.
- Bereitstellungsdaten — Diese Kategorie umfasst verschiedene Systeminformationen von Dir (Gerätemodell, Browsertyp, Systeminformationen, IP-Adresse, Betriebssystem und Netzwerktyp). Die Speicherung der Daten ist erforderlich, um die Produkte und Dienstleistungen bereitstellen zu können.
- Sicherheitsdaten — Norton speichert diese Daten, um Dich vor Betrug oder Identitätsdiebstahl zu schützen. Die Daten umfassen Deine Transaktions- und Standortdaten, Kreditwürdigkeits-Warnungen, Diagnose- und Nutzungsdaten.
- Diagnostische Informationen — Diese Kategorie umfasst alle Daten, die Norton zur Fehlerbehebung benötigt. Dazu gehören zum Beispiel die Gespräche mit den Service-Mitarbeitern und alle direkt an Norton gesendeten Absturzberichte.
- Informationen zu Nutzungsverhalten und Vorlieben — Für Marketingzwecke speichert Norton Informationen aus Deinen Cookies und Client-Einstellungen.
- Drittanbieterdaten — Immer wenn Du eine bösartige E-Mail erhältst und diese von Norton gescannt wird, erhält Norton Zugriff auf die IP-Adresse und die E-Mail des Absenders.
Auch wenn die Server Deine eigentlichen Aktivitäten und die von Dir genutzten Server nicht erfasst werden, ist die Tatsache, dass Norton Deine IP-Adresse und Deinen Standort speichert, etwas besorgniserregend. Darüber hinaus gibt es in der Datenschutzerklärung keine eindeutigen Informationen darüber, ob diese Daten im Zweifel auch offengelegt werden, sodass alles in einer Grauzone bleibt. Es gibt viele andere VPNs, die sich nachweislich zu einem strikten und transparenten Protokollierungsverzicht verpflichten.
Werbe- und Tracking-Blocker
Zusammen mit dem VPN erhältst Du auch einen Werbe- und Tracking-Blocker – zumindest auf dem Papier. Als ich mich an das Support-Team wandte, um zu erfahren, welche Informationen über meine Aktivitäten durch den Werbeblocker gespeichert werden, erklärte mir der Mitarbeiter, dass das VPN keinen Anzeigen-Blocker bietet. Es gibt nur einen Anzeigen-Tracker. Dieser ist in das VPN integriert und kann bei Bedarf ein- und ausgeschaltet werden. Während meiner Tests hatte ich ihn die ganze Zeit eingeschaltet und er hat wirklich viele Werbetracker erkannt. Leider hat er nicht alle davon blockiert. Als ich auf die Seite forbes.com zugriff, die für eine enorme Menge an Anzeigen bekannt ist, wurden mir aber zumindest nur ein paar Werbeanzeigen und keine nervigen Pop-ups angezeigt.
Norton Secure VPN bietet einen Anzeigen-Tracker in seinen Apps
Laut dem Support-Mitarbeiter von Norton protokolliert der Anzeigen-Tracker keine Informationen über den Nutzer oder dessen Aktivitäten und verhindert auch, dass Webseiten den Browserverlauf verfolgen.
Secure VPN
Dies ist im eigentlichen Sinn keine Funktion des VPNs selbst, aber sie ist in Norton 360 enthalten, das für die Nutzung von Norton-Diensten obligatorisch ist. Ist die Funktion aktiviert, wird das VPN gestartet, sobald Du Deinen Computer anschaltest. Ich war ziemlich enttäuscht, dass ich das VPN nicht als eigenständige App herunterladen konnte, da die gesamte Norton 360-Suite meinen Computer spürbar verlangsamte. Wenn Du nach einem zuverlässigen und eigenständigen VPN suchst, empfehle ich Dir, nach besseren und schlankeren Optionen Ausschau zu halten.
Torrent-Filesharing — Es gibt keinerlei P2P-Support
Norton hat sehr deutlich gemacht, dass es keine Art von Torrent-Filesharing unterstützt. Dementsprechend funktioniert das VPN auch nicht, sobald es Torrent-Traffic erkennt. Als ich Transmission öffnete, meldete Norton Secure VPN einen Fehler und trennte die Verbindung.
Meine VPN-Verbindung wurde sofort getrennt, als ich meinen Torrent-Client öffnete
Wenn Du nach einem VPN schützt, das Dir beim Torrent-Filesharing Deine Anonymität sichert, ist Norton Secure VPN nicht das Richtige für Dich. Es gibt aber glücklicherweise viele andere VPNs, die Torrent-Filesharing unterstützen. Einige bieten sogar für diese Art der Anwendung optimierte Server.
Funktioniert Norton Secure VPN in China? Nein, tut es nicht
Norton Secure VPN funktioniert in China überhaupt nicht. Es wird dort nicht einmal Server in dem Land angeboten. Ich habe auch extra nochmal das Support-Team von Norton zu diesem Thema kontaktiert, und erhielt die Bestätigung, dass man das VPN nicht in China nutzen kann.
Ein Mitarbeiter von Norton bestätigte mir, dass das VPN in China nicht funktioniert
Ehrlich gesagt hatte ich diese Antwort erwartet. Der Zweck von Norton besteht nicht darin, Dir beim Umgehen von Zensurmaßnahmen in bestimmten Regionen der Welt zu helfen. Stattdessen sorgt ihr VPN verlässlich dafür, Deinen tatsächlichen Standort zu verbergen – aber nur in Ländern, in denen die Nutzung eines VPNs legal ist. Solltest Du speziell nach einem VPN suchen, dass auch in China funktioniert, gibt es aber reichlich andere Optionen für Dich.