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VPN gegen VNC - Was ist sicherer? Was ist schneller?

Kanishk Jain Technologieforscher

VNC (Virtual Network Computing) und VPN (Virtual Private Network) klingen vielleicht ähnlich, sind in der Tat aber total unterschiedlich.

Virtual Network Computing wird auf Computern als Fernwartung eingesetzt. Damit kannst Du auf andere Maschinen via Netzwerk zugreifen und sie steuern. Das ist sehr nützlich, wenn Du einen Desktop von außerhalb oder von einem anderen Zimmer im Haus nutzen möchtest. Für Administratoren ist die Technologie ebenfalls hilfreich, weil sich damit Probleme auf Computern im gleichen Netzwerk finden und lösen lassen.

Auf der anderen Seite verbindest Du einen Computer mit einem VPN über ein sicheres Netzwerk zu einem speziellen Server. Sämtlicher Datenverkehr zwischen den beiden Maschinen ist verschlüsselt. Deswegen ist ein VPN eine ideale Lösung für Unternehmen und Anwender, die Ihre Daten schützen wollen.

Wie funktioniert VNC?

Der Code von VNC ist Open Source und wird unter der GPL (GNU General Public License) entwickelt. Das Programm wurde von AT&T Laboratories geschrieben.

VNC basiert auf einem Remote Framebuffer oder RFB. Das robuste Protokoll ermöglicht es einem Server, den sogenannten Frambuffer auf einem entfernten Computer zu aktualisieren. Das Programm ist plattformunabhängig. Deswegen lässt es sich auf allen Betriebssystemen und mit sämtlichen Grafikschnittstellen einsetzen.

VNC benutzt ein Client-Server-Modell, bei dem der Viewer oder Betrachter auf dem lokalen Computer installiert ist. Der Client ist mit einem entfernen Computer verbunden. Der Client achtet auf Befehle wie Tastaturanschläge oder Mausklicks im Viewer und führt die entsprechenden Aktionen auf dem Server aus.

Alle VNC-Maschinen müssen sich mit TCP/IP verbinden und die relevanten Ports öffnen, damit Datenverkehr von den IP-Adressen möglich ist, die sich mit dem Server verbinden.

Was sind die häufigsten Anwendungsfälle für VNC?

  1. Außendienstmitarbeiter
    Viele Unternehmen erlauben es den Mitarbeitern, dass sie auf den Computer zugreifen können, während sie sich nicht im Büro befinden. Sie haben über die VNC-Verbindung von überall Zugriff auf wichtige Dokumente. Die Security ist ebenfalls besser, weil Daten das Büro nicht verlassen.
  2. Business Continuity (BC)
    Gibt es ein Desaster und der Arbeitsplatz lässt sich physisch nicht mehr erreichen, ist Fernzugriff eine feine Sache. Viele Unternehmen speichern Daten in der Cloud und an dieser Stelle ist ein VNC extrem hilfreich. Kannst Du auf Server nicht mehr zugreifen, stellen viele Provider eine temporäre VNC-Verbindung zur Verfügung. In so einem Fall hast Du Fernzugriff auf die Konsole.
  3. Fernwartung für technische Probleme
    VNC ist eine der beliebtesten Methoden für die Fernwartung. Techniker haben Zugriff auf Deinen Computer als wären sie vor Ort. Oft lassen sich Probleme schnell lösen, weil keine mühsame Kommunikation via Telefon notwendig ist. Viele IT-Abteilungen benutzen VNC, um darüber Support zu leisten. Das ist eine gute Lösung, weil der Empfänger alles mitverfolgen kann, was sich auf dem Bildschirm abspielt. Sollte es notwendig sein, kann er zudem eingreifen. Auch wenn VNC und VPN in der Informatik häufig verwendete Begriffe sind, beschreiben sie zwei komplett unterschiedliche Dinge.

Was sind die Nachteile von VNC?

  • Die Technologie braucht viel Bandreite
    Eine VNC-Verbindung verbraucht relativ viel Bandbreite. Dagegen helfen kleine Auflösungen und die Reduzierung der Anzahl der Farben oder Schwarz-Weiß-Ansichten. Dann werden die Übertragungen schneller.
  • Es ist langsamer
    Die einfachste Form von VNC verwendet Raw Encoding. Es ist eine sehr einfache und daher langsame Technik. Teilen Client und Server keine fortschrittlichen Encoding-Technologien, wird der Raw-Bildschirm Pixel für Pixel von einer Seite zur anderen übertragen wird. Normalerweise werden nur geändert Pixel übertragen, um die negativen Effekte zu minimieren. Das ist für kleinere Bewegungen wie Änderungen des Mauszeigers in Ordnung. Ändert sich aber der komplette Bildschirm, funktioniert es nicht mehr oder nur sehr mühsam.
  • Reduzierte Nutzbarkeit von Anwendungen
    Mit VNC kannst Du lediglich Anwendungen nutzen, die auf dem entfernten Computer installiert sind. Möchtest Du Anwendungen einsetzen, die nur auf dem lokalen Rechner verfügbar sind, musst Du sie zunächst auf dem entfernten Rechner installieren.

Was sind die Unterschiede zwischen VNC und VPN?

Eine VNC-Verbindung wird in der Regel eingesetzt, um von der Ferne auf Desktops zuzugreifen. Sie verbinden sich über das Netzwerk zu einem anderen Computer.

Ein VPN ist eine sehr beliebte Software-Implementierung, mit der Du Deinen Computer zu einem anderen Netzwerk verbinden kannst.

Ein VPN verfolgt einen fortschrittlicheren Ansatz wie zum Beispiel Tunneling-Protokolle. Du kannst damit ein privates Netzwerk in einem größeren, öffentlichen wie zum Beispiel dem Internet erschaffen.

Eine VNC-Verbindung ermöglicht es Dir, einen außenstehenden Computer zu steuern, in der Regel über ein VPN.

Mit einem VPN kann jede Anwendung auf Deinem Desktop sicher und verschlüsselt auf das Internet zugreifen. Weiterhin wird Deine Identität verschleiert, weil die IP-Adresse geändert ist. Du bekommst auf diese Weise Zugriff auf viele eingeschränkte Websites.

VNC gegen VPN. Was ist besser?

Auch wenn VPNs komplizierter zu konfigurieren sind als VNC-Verbindungen, kannst Du damit lokale Anwendungen in einem fremden Netzwerk nutzen. Es ist, als wärst Du zuhause oder in Deinem Büro.

VPNs ermöglichen über fremde Netzwerke VNC-Verbindungen zu Desktops und stellen sicher, dass die Server dem öffentlichen Internet nicht ausgesetzt sind. Die Sicherheit oder Security verbessert sich durch die Nutzung eines VPNs stark. Du verbindest Dich mit einem außenstehenden Netzwerk und verwendest den lokal installierten VNC Client, mit dem Du auf andere Desktops zugreifst.

VPNs erlauben Datentransfer von einem Remote-Ordner zu einem lokalen Speicher. Weiterhin kannst Du Dokumente auf einem Drucker in einem anderen Netzwerk ausdrucken. Eine VNC-Verbindung ermöglicht hingegen nur den Zugriff auf den Computer in der Ferne.

Datenschutz ist in diese Tagen ein echtes Sorgenkind. Ein VPN ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, Datenschutz und Anonymität zu wahren. VPNs verschlüsseln sämtlichen Traffic zwischen Deinem Computer und dem Einstiegspunkt des VPNs. Weiterhin ist die Technologie nützlich, wenn Du Online-Zensur umgehen möchtest. Vielleicht willst Du auch einfach eine IP-Adresse verwenden, die sich nicht direkt mit Dir in Verbindung bringen lässt.

Unterm Strich eignet sich VNC hervorragend für Unternehmen oder Personen, die Zugriff auf einen außenstehenden Computer haben wollen. Ein VPN ist aber besser für Anwender, die auch ihre Daten verschlüsseln und absichern möchten.

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Über den Autor

Kanishk ist ein Teilzeit-Blogger und ein Vollzeit-Technologie-Fan, der sehr gerne über technische Themen schreibt.

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