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Welches VPN-Protokoll soll ich verwenden? (Stand 2024)

Hendrik Human Aktualisiert am 15.12.2024 Cybersicherheits-Forscher

VPNs oder Virtual Private Networks sind eine wertvolle Lösung, um moderne Computer-Probleme zu lösen. Du bleibst im Internet anonym und Deine Security ist verbesserst. Die meisten der Millionen VPN-Anwender wollen vielleicht nicht nur ein VPN erwerben, sondern auch mehr über die Technologie dahinter erfahren. Dieser Artikel richtet sich an die Nutzer, die VPN-Protokolle besser verstehen wollen. Weiterhin gehen wir darauf ein, welche Du bevorzugen solltest.

Wir haben in einem langen Artikel bereits die verschiedenen VPN-Protokolle verglichen und sind auch auf die Vor- und Nachteile eingegangen. Willst Du mehr zu diesem Thema erfahren, dann lies Dir den Beitrag durch. Der Artikel wird präzisere Informationen zu den besten, verfügbaren VPN-Protokollen liefern, wenn Du schnelle und einfache Antworten suchst.

Protokoll-Grundlagen

Fängst Du ganz von vorn an, ist ein VPN-Protokoll ganz einfach das A und O eines jeden VPN-Dienstes. Sie sind das Rückgrat, bestehend aus Übertragungsprotokollen und Verschlüsselungsstandards. Sie ermöglichen Dir einen schnellen und sicheren Zugang zu VPN-Servern. Es gibt sechs wichtige VPN-Protokolle: OpenVPN, WireGuard, PPTP, L2TP/IPSec, IKEv2 und SSTP. Im Laufe der Zeit haben sich einige davon aufgrund ihrer Vorteile durchgesetzt. Andere sollten wegen bekannter Schwächen eher gemieden werden. Es gibt jedoch Fälle, in denen ein Protokoll den anderen überlegen ist. Hier ist eine kurze Zusammenfassung:

  • OpenVPN sollte Deine erste Wahl sein, wenn es um Datenschutz geht. Es ist der Industriestandard. Es ist die vielseitigste Option, die ein perfektes Gleichgewicht zwischen Geschwindigkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit bietet. Bei den meisten VPNs kommt es per Standard zum Einsatz.
  • WireGuard ist ein relativ neues Open-Source-Protokoll, das eine bessere Balance zwischen Geschwindigkeit und Sicherheit als Open-Source bietet. Es nutzt minimalen Code, um sichere Verbindungen schnell zu etablieren. Zudem ist es mit allen gängigen Geräten kompatibel.
  • IKEv2 eignet sich großartig für mobile Geräte, weil es sich automatisch wieder verbindet, solltest Du die Verbindung zum Internet temporär verlieren. Das kommt schon mal vor, wenn Du durch ein Tal oder einen Tunnel fährst. Geschwindigkeit ist der größte Vorteil dieses Protokolls. Allerdings ist es nicht für alle Plattformen verfügbar und die Konfiguration ist nicht ganz trivial.
  • L2TP/IPSec ist eine ordentliche Alternative, sollte OpenVPN aus irgendwelchen Gründen nicht funktionieren. Es ist ein Alleskönner, das sich allerdings nicht als Meister bezeichnen kann. Das Protokoll ist eine gute Wahl für unkritische Zwecke.
  • SSTP bietet Dir womöglich Alles, was Du brauchst, wenn Du Windows einsetzt. Das Protokoll ist Teil des Betriebssystems, vollständig integriert und einfach zu verwenden. Microsoft unterstützt die Technologie vollständig. Eine SSTP-Verbindung auf einer anderen Plattform einzurichten, kann sich aber als schwierig herausstellen. Vielleicht geht es sogar überhaupt nicht. Außerdem können sich manche Nutzer nicht mit dem Gedanken anfreunden, proprietäre Technologie von Microsoft einzusetzen.
  • PPTP solltest Du nach Möglichkeit nicht verwenden, außer Du hast keine andere Wahl. Es ist extrem veraltet und die Zeit war nicht sehr gnädig mit der Technologie. Die Geschwindigkeit ist gar nicht so schlecht, aber es gilt als nicht mehr sicher. Anders gesagt ist die Security nicht gewährleistet. Liegt Dir etwas am Schutz Deiner Daten, dann meide dieses VPN-Protokoll auf jeden Fall.

Details zu den Protokollen

OpenVPN

  • Relative neues Open-Source-Protokoll, das wegen seiner Zuverlässigkeit als Quasi-Standard gilt.
  • Sehr beliebt bei Drittanbietern, keine Plattform bietet native Unterstützung.
  • Unterstützt sehr viele Algorithmen und gewährleistet somit das beste Niveau an Security.
  • Eine der schnellsten Protokolle auf dem Markt. Die Geschwindigkeit hängt von der Stärke der Verschlüsselung ab. Normale Anwender werden in den meisten Fällen keine Einschränkungen spüren.
  • Die Einrichtung oder Konfiguration kann auf den ersten Blick etwas kompliziert erscheinen. Renommierte VPN-Anbieter stellen aber automatisierte Installationsprozesse zur Verfügung, sodass der Anwender kaum eingreifen muss.

WireGuard

  • Relativ neues Protokolle (gestartet 2016), das regelmäßig aktualisiert wird.
  • Etabliert sichere Verbindungen schneller, weil es mit minimalem Code läuft.
  • Es benutzt Verschlüsselung mit ChaCha20Poly1305, die ein ähnliches Verschlüsselungsniveau wie AES 256-Bit bietet.
  • Für Geschwindikeit und Sicherheit optimiert. Das ist eine tolle Option für schnelle Torrents und Spiele, ohne Kompromisse beim Datenschutz machen zu müssen.
  • Kompatibel mit Windows, macOS, Linux, Android und iOS. Tarnung unterstützt es per Standard allerdings nicht.

IKEv2 (Internet Key Exchange v2)

  • IPsec-basiertes Tunneling-Protokoll, das von Microsoft und Cisco entwickelt wurde.
  • Stabil und sicher, weil es sich automatisch wiederverbinden kann. Außerdem unterstützt es verschiedene Algorithmen.
  • Bekannt für hohe Geschwindigkeiten. Es ist relativ gesehen schneller als L2TP, SSTP und PPTP.
  • Unterstützt Blackberry-Geräte, ist aber sonst nicht für jede Plattform verfügbar.
  • Proprietäre Technologie und deswegen kommt es ein bisschen darauf an, was für eine Meinung Du von Microsoft hast. Es gibt aber eine identische Open-Source-Version.

L2TP (Layer 2 Tunneling Protocol)

  • Stammt von Ciscos L2F und Microsofts PPTP.
  • Hat an sich keine Security-Funktionen und wird deswegen in der Regel zusammen mit IPSec eingesetzt.
  • In allen modernen Geräten und Systemen implementiert, die VPN-kompatibel sind.
  • Ein guter Allrounder, allerdings deuten Nachrichten in der jüngeren Vergangenheit darauf hin, dass es von der NSA kompromittiert sein könnte.
  • Bietet gegenüber OpenVPN keine wirklichen Vorteile.

SSTP (Secure Socket Tunneling Protocol)

  • Wurde von Microsoft erstmals in Windows Vista eingeführt.
  • Komplett in Windows integriert. Andere Plattformen können es möglicherweise nicht nutzen.
  • Kann die meisten Firewalls sehr einfach umgehen.
  • Die Technologie gehört Microsoft. Aus diesem Grund weißt Du nicht hunderprozentig, wohin Deine Daten fließen.
  • Schnell und relativ sicher. Die Anfälligkeit für Hintertüren (Backdoor) lässt es aber wenig attraktiv erscheinen.

PPTP (Point-to-Point Tunneling Protocol)

  • Das erste VPN-Protokoll, das von Windows unterstützt wurde.
  • Wird von eigentlich jedem Gerät unterstützt, das VPN-kompatibel ist.
  • Wegen der geringen Verschlüsselung ist es sehr schnell.
  • Sehr unsicher – es ist schon lange bekannt, dass die NSA das Protokoll knacken kann.
  • Auch wenn Microsoft PPTP immer wieder flickt, empfehlt die Firma aus Redmond dennoch die Verwendung anderer Protokolle wie zum Beispiel SSTP oder L2TP/IPSec.

Fazit

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass OpenVPN und WireGuard eine verlässliche Wahl für einen zuverlässigen Online-Schutz gegen Hacker und Schnüffler sind. SSTP könnte auch eine gute Wahl sein, sofern Du Windows nutzt. Wir raten an dieser Stelle allerdings wegen potenzieller Sicherheitsrisiken zur Vorsicht. Diese Warnung gilt auch für L2TP und IKEv2. Die Sicherheit hängt hier weitgehend von Deinem Vertrauen in Microsoft ab. Selbst wenn Du ein eingefleischter Microsoft-Fan bist, raten wir Dir, PPTP nur als letzten Ausweg zu nutzen. Die Funktionen zum Schutz der Privatsphäre sind etwas veraltet sind.

Um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten, solltest Du Dich für ein Protokoll entscheiden, das nachweislich keine anerkannten Schwachstellen hat. Zurzeit sind OpenVPN und WireGuard die einzigen Protokolle, die dieses Kriterium erfüllen. Zudem gehören sie zu den wenigen sicheren Protokollen, die plattformübergreifend verfügbar sind. Es ist natürlich wichtig, das beste Protokoll zu kennen. Das ist allerdings obsolet, wenn Du einen Dienst nimmst, der es nicht unterstützt. Deshalb haben wir eine Liste der besten VPNs zusammengestellt, die es auf dem Markt gibt. Jedes einzelne davon bietet OpenVPN und andere schnelle sowie sichere Protokolle. Sie sind alle komplett in die entsprechenden Dienste integriert und bieten einfache Einrichtungsprozesse für ein reibungsloses VPN-Erlebnis, das Deine Erwartungen erfüllen wird. Überzeuge Dich selbst:

Anmerkung der Redaktion: Wir schätzen die Beziehung zu unseren Lesern und bemühen uns, Ihr Vertrauen durch Transparenz und Integrität zu gewinnen. Wir sind in der gleichen Eigentümergruppe wie einige der branchenführenden Produkte, die auf dieser Website getestet werden: Intego, Cyberghost, ExpressVPN und Private Internet Access. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf unseren Bewertungsprozess, da wir uns an eine strenge Testmethodik halten.

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Über den Autor

Hendrik ist Autor bei vpnMentor und hat sich auf VPN-Vergleiche und -Benutzerhandbücher spezialisiert. Mit mehr als 5 Jahren Erfahrung als Tech- und Cybersicherheitsautor und einem Hintergrund in der Unternehmens-IT bringt er eine Vielzahl von Perspektiven ein, wenn es darum geht, VPN-Dienste zu testen und zu analysieren, wie sie die Bedürfnisse verschiedener Anwender*innen erfüllen.

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